Galerie & Edition Udo Liebelt, Marburg

Ausstellungen, Editionen, Kataloge 1969–1975

 

V.l.n.r.: Bibl.003, 005

1969 gründete ich in Marburg die Galerie & Edition Udo Liebelt, die bis 1975 bestand. Die Ausstellungen waren zunächst druckgraphischen Folgen bedeutender Künstler zu religiösen Themen gewidmet. So folgten auf die deutsche Erstausstellung der lithographischen Folge Aliyah, The Rebirth of Israel (1969) von Salvador Dalí die Holzschnittfolgen Totentanz von Basel (Dresden 1966) und Kreuzweg (1969) von HAP Grieshaber. Die Ausstellungen wurden an vielen weiteren Stellen im Bundesgebiet gezeigt.

Vor dem Hintergrund der Studentenbewegung wandelte sich mein Galerieprogramm grundlegend: Den Auftakt bildete eine Einzelausstellung großformatiger Zeichnungen und Graphiken von Rudolf Schoofs (Abb. rechts). In die Galerieräume zogen Werke jüngerer Künstlerinnen und Künstler ein, die dem „Kritischen Realismus“ u.a. künstlerischen Ausdrucksformen eines gesellschaftlich-politischen Engagements verpflichtet waren. 1972 bot die Beteiligung meiner Galerie an der Künstler-Solidaraktion für den Karikaturisten Rainer Hachfeld, betitelt Strauß-Mappe, den Anlass für eine Diskussionsveranstaltung über Kunst und Politik im Audimax der Marburger Universität, die von den Professoren Martin Warnke und Heinrich Klotz organisiert war.

Vor dem Hintergrund der Studentenbewegung wandelte sich mein Galerieprogramm grundlegend: Den Auftakt bildete eine Einzelausstellung großformatiger Zeichnungen und Graphiken von Rudolf Schoofs. In die Galerieräume zogen Werke jüngerer Künstlerinnen und Künstler ein, die dem „Kritischen Realismus“ u.a. künstlerischen Ausdrucksformen eines gesellschaftlich-politischen Engagements verpflichtet waren. 1972 initiierte meine Galerie mit der Ausstellung der sog. Strauß-Mappe eine Diskussionsveranstaltung über Kunst und Politik im Audimax der Marburger Universität,

die von den Professoren Heinrich Klotz, Martin Warnke, Franz-Joachim Verspohl und mir organisiert war. Im selben Jahr beteiligte ich mich mit Plakaten von Klaus Staeck am Wahlkampf für Willy Brandt.

Foto: Blick in die Galerieausstellung mit Zeich-nungen und Skulpturen von Rudolf Schoofs, 1971.

Ab 1971 produzierte meine Galerie Ausstellungen mit Druckgraphik zu humanitären und Umwelt-Themen, die im In- und Ausland (u.a. in Berlin, Rom, Tampere/Finnland) durch die Lande reisten. Jedes dieser Projekte hatte bis zu zwölf Stationen. Eine Folge von drei Ausstellungen hieß Menschenbilder (1971-72). Hans Baschang, Thomas Bayrle, Werner Berges, Bernhard Jäger, Peter Nagel, Siegfried Neuenhausen, Wolfgang Petrick, Sigmar Polke, Rudolf Schoofs, Reiner Schwarz, Klaus Staeck, H.J. Voth, u.a. Künstler/innen nahmen mit ihren Werken daran teil (Bibl. 007, 008).

V.l.n.r.: Katalog Menschenbilder ‘71 (mit Verwendung einer Graphik von Rudolf Schoofs für das Titelbild); Mappe Menschenbilder‘3 (1973), mit 12 Originalgraphiken; Sigmar Polke: Günter Brus 1973, Offsetlithographie, und Thomas Bayrle: Börsenbericht 1973, Siebdruck – aus den Mappen Menschenbilder.

Die letzte Reiseausstellung der Galerie hieß Umweltbilder (1973). Michael Badura, Haus-Rucker-Co, Hans Peter Reuter, Timm Ulrichs u.a. Künstler wirkten daran mit. Das beglei-tende Portfolio mit zehn Blättern war bis dahin in Deutschland die erste originalgraphische Edition zu den Themen „Umwelt“ und „Umweltzerstörung“.

V.l.n.r.: Mappe Umweltbilder 1973, mit 10 Originalgraphiken; Aus dieser Mappe: Michael Badura: Fundprobe, Siebdruck; Timm Ulrichs: eARTh, Siebdruck; Hans Peter Reuter: Ecke im Stadtbad, Offsetlitho.